Waldorfkindergarten Mühldorf
Eurythmie

Eurythmie

Eurythmie

Eurythmie, die von Rudolf Steiner entwickelte anthroposophische Bewegungskunst, ist tragender Bestandteil der Waldorfpädagogik und findet einmal wöchentlich unter Anleitung eines/einer Berufseurythmist*in statt.

Sprachlich-rhythmisch-musikalische Elemente, die den Tagesablauf durchziehen, erfahren in der Eurythmie einen Höhepunkt. Das Kind erlebt freudig sich zu Geschichten zu bewegen – Sonne und Mond darzustellen, Schuster oder Schmied zu besuchen, Riesen und Zwergen zu folgen, selbst zum Reh oder Vögelein, Bauer oder König zu werden.

Eurythmie unterstützt das Kind dabei, körperlich und seelisch ins Gleichgewicht zu kommen und sich selbst im Kreis der Gruppe wahrzunehmen. Die Nachahmung der eurythmischen Bewegung wirkt sich nicht nur auf Sprach- und Denkentwicklung des kleinen Kindes aus, sondern wirkt bis in die gesunde Ausbildung des ganzen Leibes hinein.

Intuition – Inspiration – Imagination

Nehmen Sie einmal {…} das Gedicht – das Gedicht, wie es bloß in der Seele lebt. Wenn der Mensch sich ganz innerlich identifiziert mit dem Gedicht, {…} dass er gar nicht mehr die Worte braucht, sondern die Empfindungen hat und diese Empfindungen in der Seele erleben kann:

Es ist Intuition.

Nehmen wir an, er kommt jetzt dazu, das Gedicht zu rezitieren {…}.

Er versucht, in dem Vokalklang, in der Harmonie, in dem Rhythmus, in den konsonantischen Bewegungen, im Tempo, im Takt und so weiter, in der Sprache {…} das zum Ausdruck zu bringen, was in der Empfindung liegt:

Es ist Inspiration.

Jetzt lassen wir es hinuntersinken in die menschlichen Gliedmaßen, so dass der Mensch {…} das zum Ausdrucke bringt, was Sprache ist, dann haben wir im eurythmisierten Gedicht das dritte Element:

Die Imagination.

aus Rudolf Steiner: Eurythmie – Die Offenbarung der sprechenden Seele. Rudolf Steiner Verlag. Dornach 1999